Köln: Traum vom Spielzeitstart am Offenbachplatz geplatzt

Foto: Stefan Charles / Copyright: Rheinisches Bildarchiv/Michael Albers

Aufgrund weiterhin schleppender Fortschritte bei der Sanierung von Oper und Schauspiel in Köln beginnt die kommende Spielzeit anders als erhofft erneut in den Ausweichspielstätten Depot und Staatenhaus. Varianten für den Neustart der Bühnen am Offenbachplatz seien in Abhängigkeit der Meilensteine auf der Baustelle zwar weiterentwickelt worden, für die Nennung eines konkreten Termins für die Eröffnung des Offenbachplatzes sei es allerdings noch zu früh. Laut Aussagen des Beigeordneten für Kunst und Kultur, Stefan Charles, sind die Bühnen dennoch gut für die kommende Spielzeit vorbereitet.

Die Entwicklungen auf der Bühnenbaustelle am Offenbachplatz ergeben aktuell ein gemischtes Bild, wie die Stadt Köln kürzlich mitteilte. Erfolgreich erreicht wurde der für den 29. Februar 2024 geplante Meilenstein für die Fertigstellung der Rauchschutzdruckanlagen.

Grundsätzlich konnten im Januar 2024 nur drei weitere Bereiche fertiggestellt werden. Bisher wurden demnach lediglich 95 von 312 Bauabschnitten abgeschlossen.

Im aktuellen Monatsbericht werden zwei wesentliche Gründe für den schleppenden Baufortschritt angeführt: Die Koordination zwischen den Firmen beziehungsweise den Gewerken ist nach wie vor äußerst zeitaufwendig, außerdem waren im Januar 2024 noch nicht in allen Gewerken die notwendigen Kapazitäten aufgebaut.

„Wir sind permanent im Dialog mit den Firmen, um mehr Manpower auf die Baustelle zu bekommen“, erläutert der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. Der Beratervertrag des längst pensionierten ehemaligen Baudezernenten ist eigentlich bis zum Sommer befristet. „Bei der Koordination stehen bestimmte Bereiche im Fokus, die nun täglich gemeinsam mit allen Beteiligten begangen werden. Dabei handelt es sich um notwendige Vorleistungen, die erbracht sein müssen, damit großflächiger gearbeitet werden kann“.

Ein zentraler Schwerpunkt sei dabei weiterhin die Elektrogewerke mit ihren weitläufigen Trassenführungen. Hier befinden sich die Prozesse der Feinmontage mittlerweile im Verzug.

Dennoch ist die technische Fertigstellung der Sanierung mit allen Abnahmen und der Erteilung der Betriebserlaubnis weiterhin für den 28. Juni 2024 vorgesehen. Im Januar 2024 wurde aber auch deutlich, dass es in einigen Bereichen über diesen Termin hinaus noch Restarbeiten am Offenbachplatz geben wird.

Ob der Baubetrieb vorab Ersteinrichtungen oder Teil-Umzüge durch die Bühnen zulässt, befindet sich aktuell in der Prüfung.

Die Herstellkosten stiegen laut Kostenprognose vom Januar erneut und liegen inzwischen gerundet bei 703 Millionen Euro. Hinzu kommen geschätzte Finanzierungskosten von deutlich über 300 Millionen Euro, die über 40 Jahre bedient werden sollen. Eine Vorlage zur Budgeterhöhung befindet sich offenbar in Vorbereitung und soll zeitnah den politischen Gremien vorgelegt werden.