Erste Raketenstufe zu NV Bühne-Reform gezündet

Foto: BFFS, GDBA und VdO

Während sich Theaterleiter:innen aus ganz Deutschland mit Vertreter:innen der Rechtsträger der Theater und Orchester am 7. Februar getroffen haben, um zentrale Zukunftsthemen, wie die Nachhaltigkeit der Bühnen, gute Führung und Arbeitsbedingungen von Solokünstler:innen sowie Vorschläge zur Reform des NV Bühne anzugehen, präsentierten die drei Bühnengewerkschaften BFFS, GDBA und VdO gestern eine Kampagne die insbesondere fehlende Arbeitszeitregelungen im Tarifvertrag NV Bühne thematisiert.

Wie die Kampagnenmacher:innen melden, habe in den letzten Jahrzehnten bundesweit die Anzahl der Produktionen an den einzelnen Theatern immer mehr zugenommen; gleichzeitig sei die Zahl der Beschäftigten reduziert worden. Eine fehlende Arbeitszeitregelung im Tarifvertrag NV Bühne macht vielen Menschen seit Jahren schwer zu schaffen. Körperliche und psychische Überlastung, Burnout, erschwerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Fachkräftemangel sind nur einige Symptome der Missstände.

Lisa Jopt, Präsidentin der GDBA: „Mit #StoppNVFlatrate zünden wir, die Schwestergewerkschaften, die erste Raketenstufe auf dem Weg zu einer durchgreifenden NV Bühne-Reform.“

Erstmals richten sich die Interessenvertreter:innen mit einer Kampagne direkt an das Publikum. Bis zum 18. Februar sollen demnach bundesweit die Mitglieder von BFFS, GDBA und VdO in den öffentlichen Theatern mit Kampagnenmaterial und Statements das Publikum informieren. Unter www.stoppnvflatrate.de sind alle Informationen und das Kampagnenvideo öffentlich zugänglich. Ein Video zur Kampagne finden Sie hier.

Dann treffen sich Gewerkschaften und Vertreter:innen der Rechtsträger um weiter über den NV Bühne zu verhandeln.

Der Deutsche Bühnenverein hat mit den Künstler:innengewerkschaften einen gemeinsamen Workshop zum Thema Arbeitszeit im NV Bühne am 18. und 19. Februar 2024 verabredet. Ziel dieses Workshops ist der Austausch zu zentralen Fragen rund um die Arbeitszeit der Solokünstler:innen an den Bühnen. Auf Vorschlag des Bühnenvereins hatten sich die Tarifvertragsparteien im Rahmen eines Spitzengesprächs im Herbst auf diesen Termin verständigt.

Markus Dietze, Intendant des Theater Koblenz, sagt: „Es ist gut, dass wir die Gespräche mit den NV Bühne Gewerkschaften zur weiteren Entwicklung des NV Bühne jetzt fortsetzen und dabei die praxisorientierten Ergebnisse der aktuellen Diskursprozesse im Verband direkt einfließen lassen können.”