Jan Philipp Gloger wird neuer künstlerischer Leiter des Volkstheaters Wien

Foto: Jan Philipp Gloger / Copyright: Konrad Fersterer

Jan Philipp Gloger (Jg. 81), Schauspiel- und Opernregisseur, wird neuer künstlerischer Leiter des Volkstheaters Wien ab der Spielzeit 2025/26. Er folgt auf Kay Voges, der nach fünf Jahren als künstlerischer Leiter des Volkstheaters im September 2025 als Intendant an das Schauspiel Köln geht. Der Vertrag von Jan Philipp Gloger läuft bis 2030.

Jan Philipp Gloger studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Gießen und Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2007 inszeniert er Schauspiel. Er arbeitete u. a. am Residenztheater in München, an der Schaubühne Berlin, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Hamburg und am Wiener Burgtheater. Dabei verantwortete er viele Ur- und Erstaufführungen. Seit 2010 entstanden außerdem Opern- und Operetteninszenierungen an großen europäischen Häusern – etwa in Amsterdam, Zürich, London (Covent Garden), Dresden und Wien (Volksoper) sowie bei den Bayreuther Festspielen.

2011 bis 2013 war Jan Philipp Gloger leitender Regisseur am Staatstheater Mainz. Seit der Spielzeit 2018/19 ist er Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg, das während seiner Direktion erstmals zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen wurde und sich mit Inszenierungen namhafter Regisseur*innen (René Pollesch, Anne Lenk, Dieter Dorn u. a.), Aufsehen erregenden Außenprojekten und der Gründung eines Begegnungsortes für Künstler*innen, Publikum und Szene sowie einer digitalen Spielstätte profilieren und eng mit der Stadt verbinden konnte. Sowohl vor als auch nach der Pandemie konnte das Schauspiel des Staatstheaters Nürnberg sehr gute Besucher*innen- und Auslastungszahlen erreichen.

Glogers Inszenierungen, unter denen sich auch spartenübergreifende Projekte finden, waren auf Festivals wie den Ruhrfestspielen Recklinghausen, den Autor*innentheatertagen Berlin und dem Festival für deutsches Theater in Prag zu sehen. Sie erhielten zahlreiche Auszeichnungen wie den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage, den Operettenfrosch des Jahres und eine Nominierung für den Londoner Olivier Award.

Beworben hatten sich für die Position insgesamt 47 Einzelpersonen und Teams. Dabei lag der Frauenanteil bei rund 50 Prozent. 11 Bewerbungen kamen aus Österreich, die restlichen aus den deutschsprachigen Nachbarländern. Zum Zweck der Auswahl der*des bestgeeigneten Kandidat*in wurde eine fünfköpfige Findungskommission von der Volkstheater-Privatstiftung eingerichtet. Je zwei Mitglieder der Findungskommission wurden von Bund und Stadt Wien ernannt, die fünfte Person kommt aus dem Vorstand der Volkstheater-Privatstiftung, namentlich: Prof. DI Roland Geyer (Vorsitzender des Stiftungsvorstands sowie der Findungskommission), Mag.a Theresia Niedermüller (BMKÖS), Mag.a Eva Kohout (Stadt Wien), Andreas Beck (Intendant am Bayerischen Staatsschauspiel/ Residenztheater) und Rita Thiele (bis 2021 Chefdramaturgin und stv. Intendantin am Schauspielhaus Hamburg). Die Findungskommission agierte weisungsfrei, unabhängig und ohne außenstehende Einflussnahme und gab auf Basis persönlicher Hearings eine Empfehlung an den Stiftungsvorstand ab. Die finale Entscheidung der Neubesetzung oblag dem Vorstand der Volkstheater-Privatstiftung.