Hilfsprogramme werden nicht alle Probleme lösen können

Foto: Cornelis Gollhardt

Es gibt einen eklatanten Mangel an Utopien und Perspektiven für die Gesellschaft von morgen, diagnostiziert Marc Grandmontagne, geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins in einem Gastbeitrag für die RND-Themenwoche „Wie wollen wir leben?“. „Nur wenn wir mutig werden und die Zukunft wieder als Möglichkeit zu denken wagen, öffnen sich Türen“, schreibt er. Gerade die Künste haben seit jeher den Anspruch „zu stören“, sie verändern sich konstant und bieten überdies, so Grandmontagne, einen wunderbaren Raum der Erprobung und der ästhetischen Reflexion. An einem „Weiter so!“ mit dem rücksichtslosen Verwertungs- und Bilanzierungsdenken, dem viel zu viele Bereiche der Gesellschaft unterworfen sind, hegt er Zweifel. In der Gefahr durch die Corona-Krise und deren finanziellen Folgen für die öffentliche Kulturfinanzierung, sieht er aber auch die Chance, dass etwas „Rettendes“ wächst. Dazu sei es allerdings notwendig ein paar unbequeme Wahrheiten zu verlassen. Er scheint sich sicher, dass, wie lange es auch dauern wird, Corona zu überwinden, die Welt danach eine andere sein wird. Die Kunst könne viel zu diesem Transformationsprozess beitragen.