Foto: Alciro Theodoro da Silva
Rund 15.000 Besucherinnen und Besucher haben die insgesamt 94 Veranstaltungen der Festspiele in diesem Jahr besucht, rund 25 Prozent mehr als im letzten Jahr. Damit liegen die Int. Händel-Festspiele deutlich über dem Niveau vor Corona. Neben dem deutlich gewachsenen Zuspruch bei den kostenfreien Angeboten wurden auch die erwarteten Einnahmen durch Kartenverkäufe übertroffen. „Die diesjährigen Festspiele waren noch mehr als in den vergangenen Jahren Festspiele für alle“, so der Geschäftsführende Intendant Jochen Schäfsmeier.
Bei den Konzerten in der Stadthalle und der Aula der Universität gab es einen Zugewinn von jeweils ca. 200 Gästen. Etwa 100 Gäste mehr als im letzten Jahr besuchten die Kammerkonzerte in Göttingen. Besonderen Anklang fanden auch die zahlreichen kostenfreien Formate: Bei den Lunchkonzerten gab es ein Plus von rund 260 Gästen. „Der Rollende Georg“ erreichte in Göttingen und den Regionalspielorten knapp 1500 Menschen, 550 mehr als im letzten Jahr.
Auch das Angebot für Kinder und Familien wurde erfolgreich angenommen: Der Kindertag, der in diesem Jahr in und um die St. Johannis-Kirche stattfand, konnte seine Besucherzahl im Vergleich zu 2024 verfünffachen. Die Familienfassung der Festspieloper „Tamerlano“ im Deutschen Theater war ausverkauft. Die regulären Vorstellungen der Oper waren zu rund 90 Prozent ausgelastet. Das Eröffnungsoratorium „Solomon“ wurde als Gastspiel in der Hamburger Elbphilharmonie aufgeführt und dort von rund 2000 Gästen gesehen.
Gekrönt von Erfolg
Thematisch standen die Händel-Festspiele in diesem Jahr unter dem Motto „Lorbeeren“. Es ging um Auszeichnungen, Ruhm und Ehre, Macht und Pracht aber auch um die damit verbundenen Schattenseiten, die die italienische Regisseurin Rosetta Cucchi in der Festspieloper „Tamerlano“ packend inszeniert hat. „Seht, zu spotten der finsteren Nacht, sind die Zeichen hellen Tages am Himmel gemalt“, heißt es da im Schlusschor, den George Petrou (Musikalische Leitung) nachdenklich und leise, am Schluss sogar ohne jegliche Orchesterbegleitung verklingen lässt. „Musikalische Sternstunde“ titelte die Neue Musikzeitung und lobte besonders das „Tenorfeuer“ von Juan Sancho als Bajazet.
Für das Eröffnungs-Oratorium „Solomon“ mit Lena Sutor-Wernich in der Titelpartie, gab es Standing Ovations. Und auch das Galakonzert mit der Schwedin Ann Hallenberg sorgte für „berauschende musikalische Momente“ (Göttinger Tageblatt). Neben dem traditionsreichen FestspielOrchester Göttingen und seinem Musikalischen Leiter George Petrou, der sich im Rahmen eines Lunchkonzertes dem Göttinger Publikum auch von Nahem als Pianist präsentierte, wurde ebenfalls dessen Vorgänger Nicholas McGegan bei seinem Geburtstagskonzert gefeiert. Neben großer Oper und großen Stimmen waren es besonders die intimeren Konzertformate, die den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen ihre besondere Würze verliehen haben.
Die nächsten Internationalen Händel-Festspiele Göttingen finden vom 14. bis 25. Mai 2026 statt.