Keine Einigung zwischen GDBA, VdO und Bühnenverein

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Bei der letzten Tarifverhandlungsrunde zwischen den Künstler:innengewerkschaften Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles e.V. (VdO) sowie dem Deutschen Bühnenverein ist es am 9. Mai zu keiner Einigung gekommen.

Der Bühnenverein hatte den Gewerkschaften einen Fahrplan vorgestellt, mit dem die Einstiegsgage über die kommenden drei Spielzeiten kontinuierlich angehoben worden wäre. Dazu wurde eine daran orientierte Erhöhung der Gagen für Gäste, die Dynamisierung der Einstiegsgage ab der vierten Spielzeit und die Berücksichtigung der Beschäftigungszeit bei der Gagenhöhe angeboten.

Der GDBA fordert indes eine Erhöhung der Mindestgage auf 2.750 bis 3.100 Euro. Die Forderungen und Begründungen des GDBA sind hier zusammengefasst https://gdba-faq.de/.

Nachdem die Verhandlungen schon einmal vertagt wurden, ist laut Pressemeldung des Bühnenvereins ein weiterer Aufschub aufgrund der fortgeschrittenen Haushaltsplanung in den Mitgliedshäusern nicht möglich. Daher gibt der Deutsche Bühnenverein seinen Mitgliedern die normative Empfehlung, den künstlerisch Beschäftigten ab der kommenden Spielzeit eine Gage von mindestens 2.500 Euro im Monat zu zahlen.

Seit 2018 wurde die in der Branche schon lange als prekär eingestufte Mindestgage von bisher 2.000 Euro nicht erhöht. Laut GDBA zahlen die meisten mittleren und große Häuser jedoch bereits seit Jahren wesentlich mehr als die Mindestgage. In Hessen ist eine Mindestgage für alle Theater in Höhe von 2.300 Euro per Gesetz festgeschrieben. An Theatern in Bremen werden demnach sogar 3.000 Euro als Mindestgage gezahlt.

Bühnenverein und Gewerkschaften wollen ihre Gespräche am 1. Juni 2022 fortsetzen. Dabei soll es neben der Entwicklung der Einstiegsgage in den folgenden Spielzeiten auch um weitere Themen des Manteltarifvertrags, wie Arbeits- und Teilzeit, gehen.

Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins: „Wir bedauern sehr, dass die Tarifverhandlungen heute nicht mit einer Einigung bei der Einstiegsgage abgeschlossen werden konnten. Umso wichtiger ist es uns jetzt, sicherzustellen, dass die Anhebung zum Start der Spielzeit 2022/23 flächendeckend auf Basis der normativen Empfehlung des Bühnenvereins umgesetzt wird und wir im Juni mit den Gewerkschaften weiter an einer Einigung für die Folgespielzeiten arbeiten. Dass die Mindestgage absehbar deutlich angehoben werden muss, darüber sind sich alle Akteure einig. Wir können dies nur nicht in dem Tempo gewährleisten, das von den Gewerkschaften gefordert wird.“