Theaterchef Martin Woelffer bangt erneut um Komödie am Kurfürstendamm

Bild: Martin Woelffer / Copyright: Franziska Strauss

Martin Woelffer, der Chef der Komödie am Kurfürstendamm, befürchtet, dass das Bauprojekt FÜRST, das zukünftig die neue Heimat der Komödie an angestammter Stelle werden soll, scheitern könnte. Und damit auch die Zukunft der Komödie am Kurfürstendamm. Seit Monaten gäbe es keinen Baufortschritt.  Woelffer befürchtet, dass dem Projekt unmittelbar die Insolvenz droht.

Bis vor Kurzem war geplant, dass die Komödie Ende 2024, spätestens Ende 2025 an den Kurfürstendamm zurückziehen könnte. Jetzt stehe die Insolvenzeröffnung des Bauträgers im Raum. Die Zeichen stehen laut Woelffer auf Alarm. Rettung erhofft er sich von einer Intervention des Senats.

Derzeit spielt die Komödie an drei verschiedenen Spielorten: im Theater am Potsdamer Platz, im Ernst-Reuter-Saal in Reinickendorf und im Heimathafen Neukölln. Statt 350 Vorstellungen im Jahr wird jetzt nur an 150 Tagen gespielt. Das Theaterteam, das aus 50 Mitarbeiter:innen besteht, ist schon seit einigen Monaten in Kurzarbeit. Das Theater am Potsdamer Platz kostet jeden Tag, an dem dort Aufführungen stattfinden, mehr als 10.000 Euro Miete.

Woelffer: „Für uns als Privattheater ist das eine sehr große Herausforderung und ohne Mietzuschuss des Investors nicht zu stemmen. Üblicherweise steht die Spielplanung zwei Jahre im Voraus. Doch wie können wir künstlerisch planen, wenn wir nicht wissen, wo wir spielen? Glücklicherweise haben wir sehr treue Zuschauer:innen und Künstler:innen, die uns bisher an all unsere Spielstätten gefolgt sind. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Zuvor hatte Woelffer und sein Team jahrelang gegen den Abriss von Komödie und Theater am Kurfürstendamm gekämpft. 2018 kam es zu einem Kompromiss mit den damaligen Investoren. Die beiden historischen Theater wurden noch im selben Jahr abgerissen, Woelffer und sein Team zogen für eine Übergangszeit ins Schiller Theater. Der Investor sollte am Kurfürstendamm ein neues Theater bauen. Die Eröffnung war Ende 2022 geplant. Doch das Objekt wurde immer wieder verkauft, sodass der ursprüngliche Termin nicht eingehalten werden konnte.