Neuanfang am Badische Staatstheater Karlsruhe ab Herbst 2024

Foto: Christian Firmbach Copyright: Stephan Walzl

Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat einige neue Persönlichkeiten für die künstlerischen Leitungen gewonnen, die das Haus ab der Spielzeit 2024/25 maßgeblich prägen werden.

Der designierte Intendant, Christian Firmbach (Jg. 67), gab jetzt erste Einblicke in die neue Ausrichtung des Hauses ab der Spielzeit 24/25. Firmbach ist seit 2014 Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters, zuvor bekleidete er verschiedene Führungspositionen in den Theatern Bonn und Darmstadt. Er begann seine Theaterkarriere mit einer Gesangausbildung. Dem Karlsruher Familienpublikum ist er bereits seit vielen Jahren als Professor Florestan in den Kinderkonzerten im GROSSEN HAUS bekannt.

Zur Dreierspitze des Mehrspartenhauses werden neben Intendant Christian Firmbach, die bisherige Künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann sowie der amtierende Geschäftsführenden Direktor Johannes Graf-Hauber gehören. Neben den bereits bekannten Gesichtern wie Nele Tippelmann (Spartenleiterin JUNGES STAATSTHEATER) und Prof. Georg Fritzsch (Generalmusikdirektor BADISCHE STAATSKAPELLE) wird das Team um Leitungspersönlichkeiten in den Sparten Oper, Ballett, Schauspiel und Konzert sowie den spartenübergreifenden Bereich Digitaltheater erweitert. Dazu holt Firmbach auch einige Mitstreiter:innen vom Oldenburgischen Staatstheater nach Karlsruhe.

Christian Firmbach: „Ich bin sehr froh, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt, ein so renommiertes wie auch vertrautes künstlerisches Team für das Staatstheater bekannt geben zu können. Wir wollen programmatisch überraschen und das Karlsruher Publikum in allen Sparten fest an uns binden. Mit diesem künstlerischen Team werden wir den geplanten Neuanfang ab September 2024 vollführen.“

Team Oper

Neuer Operndirektor wird Christoph von Bernuth. Von Bernuth ist ein erfahrener Opernregisseur und künstlerischer Leiter. Seine Karriere startete an der Kölner Oper, gefolgt von fünf Jahren als Spielleiter an der Hamburgischen Staatsoper. Er arbeitete mit renommierten Regisseuren und erarbeitete sich wichtige Expertise im Bereich Alte Musik bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Seit 2016 ist er in verschiedenen Positionen am Oldenburgischen Staatstheater tätig und führt auch Regie. Ab der Spielzeit 2024/25 wird er als Operndirektor und Künstlerischer Leiter der Händel-Festspiele sowie als Hausregisseur am Badischen Staatstheater Karlsruhe wirken.

Neue leitende Dramaturgin für Oper, Konzert und die Händelfestspiele am Badische Staatstheater Karlsruhe wird Stephanie Twiehaus. Nach ihrer Zeit am Theater Bonn erweiterte sie freischaffend ihr Tätigkeitsfeld und war an verschiedenen Orten im In- und Ausland aktiv. Sie hat umfangreiche Erfahrung in der Dramaturgie und als Lehrbeauftragte.

Team Konzert / Orchester

Die Orchesterdirektion der Badischen Staatskapelle übernimmt ab der Spielzeit 24/25 Oliver Kersken, der seine Karriere als Hornist im Orchester des Nationaltheaters Mannheim startete. Er verfügt über Expertise in der historisch informierten Aufführungspraxis und langjährige Erfahrung im Orchestermanagement, zuletzt als Orchesterdirektor in Oldenburg.

Team Ballett

Das Staatsballett Karlsruhe soll von dem Generationen-Team Raimondo Rebeck und Kristína Paulin als klassische Ballett-Compagnie weiterentwickelt werden. Der international renommierte Tänzer und Choreograf Raimondo Rebeck wird zur Spielzeit 2024/25 als Ballettdirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe fungieren. Seine beeindruckende Karriere startete als Erster Solotänzer der Berliner Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin und führte ihn danach an die bedeutendsten europäischen Bühnen. Von prägendem und bedeutendem Einfluss für ihn waren die Zusammenarbeit mit Maurice Béjart und Rudolf Nurejew. Zahlreiche Auszeichnungen als Tänzer wie Choreograf zeugen von seinem Talent und machen ihn zu einer wichtigen Stütze für das Ballett in Karlsruhe. Seine Choreografien sind geprägt von einer gekonnten Verschmelzung klassischer und zeitgenössischer Elemente. Der gebürtige Ost-Berliner kommt vom Ballett Dortmund, an dem er seit 2011 tätig ist und zusätzlich seit 2014 das NRW Juniorballett leitet.

Als künstlerische Stellvertreterin stößt Kristína Paulin neu ins Leitungsteam. Sie soll zudem die Rolle der Choreografin in Residence am Staatsballett Karlsruhe übernehmen. Paulin, geboren in Bratislava, tanzte viele Jahre als Mitglied des Hamburg Ballett John Neumeier und etablierte sich in kürzester Zeit auch als gefragte Choreografin. Seither nutzt sie ihre wiedererkennbare Tanzsprache, die von klassischen und zeitgenössischen Elementen geprägt ist, stets mit dem Ziel, Handlungsballette zu kreieren. Über 20 Stück-Kreationen führten sie seitdem nach Italien, Kanada, Tschechien, Österreich, in die Slowakei, Kasachstan, Großbritannien und durch Deutschland. 

Team Schauspiel

Neuer Schauspieldirektor wird Claus Caesar. Er kommt vom Deutschen Theater Berlin, wo er seit 2018/19 Chefdramaturg und stellvertretender Intendant von Ulrich Khuon war. Berufliche Stationen führten ihn zu Beginn ans Bayerische Staatsschauspiel in München, ans Schauspiel Frankfurt sowie an das Thalia Theater Hamburg.

Als Oberspielleiterin Schauspiel wechselt Brit Bartkowiak zur Spielzeit 24/25 an das Badische Staatstheater Karlsruhe. Seit Februar 2021 ist sie in gleicher Funktion am Theater und Orchester Heidelberg tätig. Sie arbeitet als Regisseurin u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Theater und Orchester Heidelberg, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Staatstheater Mainz, am Volkstheater München, am HLTM und am Schauspiel Hannover.

Als Dramaturg*innen werden Franziska Trinkaus und Bastian Boß ins Schauspiel-Team stoßen.

Digitaltheater

Kevin Barz, Schauspiel- und Opernregisseur mit einem besonderen Fokus auf die Digitalisierung, soll als Künstlerischer Leiter für das neue spartenübergreifende Projekt Digitaltheater ab 24/25 am Badischen Staatstheater Karlsruhe verantwortlich sein. Seine aktuellen Arbeiten verfolgen den Anspruch, sich formell wie inhaltlich mit den Möglichkeiten und Fragestellungen der Digitalisierung auseinanderzusetzen, ohne den Kernmoment des Theaters aus den Augen zu verlieren: die reelle Begegnung zwischen Spieler*innen und Zuschauer*innen in einem gemeinsamen Raum. Von der Spielzeit 19/20 bis zur Spielzeit 21/22 war er Hausregisseur am Mainfranken Theater Würzburg und wechselte zur Spielzeit 22/23 als Leiter des „Technical Ballroom“ ans Oldenburgische Staatstheater, einem spartenübergreifenden Projekt zum Thema Digitalität.