Theater Lüneburg in Not

Foto: Theater Lüneburg Copyright: Dan Hannen

Im Theater Lüneburg sind nach Aussage von Intendant Hajo Fouquet hohe Kosten aufgelaufen. Im Interview mit NDR Kultur machte er vor allem Tarifsteigerungen, die nicht im vollen Umfang oder gar nicht vom Träger übernommen wurden, verantwortlich.

Um Auswege aus der Situation zu finden, wurde die Münchener actori GmbH mit einem Gutachten beauftragt, das jetzt für Aufregung sorgt. Grund ist eine einseitige Einsparung zu Lasten von Orchester und Musiktheater.

Auch Gerald Mertens, Geschäftsführer von unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung, wundert sich: „Ein Gutachten, welches Vorschläge für einen finanzierbaren Betrieb eines Mehrspartenhauses liefern soll, alle Kürzungsvarianten aber einseitig beim Orchester ansetzt, erscheint auf den ersten Blick nicht ausgewogen.“

Wie der Presse zu entnehmen ist, soll am 22. September ein überarbeiteter Entwurf vorgestellt werden.

Für Fouquet würden die actori-Vorschläge die Umsätze deutlich schmälern. Einbrüche bei Renommee und Qualität wären vorprogrammiert. Crossover-Projekte, also spartenübergreifende Inszenierungen, wären nicht mehr möglich. Insbesondere ohne Orchester würde es eng.

Als Alternative empfiehlt der Intendant der Politik, dem Theater das notwendige Geld zu geben, damit Kunst und Arbeitsplätze erhalten bleiben.