Theater Regensburg legt Grundstein für strategischen Nachhaltigkeitsprozess

Foto: Theater Regensburg, Spielstätte Bismarkplatz Copyright: Jochen Quast

Anfang März hat das Theater Regensburg seine erste Klimabilanz veröffentlicht und damit Benchmarks für den strategischen Nachhaltigkeitsprozess vorgelegt. Im nächsten Schritt sollen systematisch Handlungsfelder herausgearbeitet werden, über die die Senkung bzw. Kompensation von Treibhausgasemissionen angestrebt werden.

Dr. Matthias Schloderer, kaufmännische Vorstand des Theater Regensburg: „Nachhaltigkeit ist schon lange kein „Schönwetterthema“ mehr. Theater stehen als öffentlich geförderte Häuser besonders in der Verantwortung, ihren Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit den begrenzten Ressourcen dieser Welt zu leisten. Im Rahmen des „Green Deals“ hat die Stadt Regensburg Strukturen geschaffen, um die Energiewende zu schaffen und Klimaziele zu erreichen. Das Theater Regensburg hat als eines der ersten Fünfspartenhäuser Deutschlands eine Klimabilanz vorgelegt und möchte in der Folge seinen Beitrag zur Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele der Gesellschaft leisten.“

Der Analyse liegen Betriebsdaten aus der Spielzeit 2018/2019 sowie über das Publikums- und Beschäftigtenverhalten der Spielzeit 2021/2022 zugrunde. Die Analyse erfolgte auf Basis des Greenhouse Gas Protocol (GHG) und erfasst alle sieben im Kyoto-Protokoll gelisteten Treibhausgase. Um die Komplexität zu reduzieren, werden die Wirkungen der sieben Gase in Abhängigkeit von ihrer schädigenden Klimawirkung in CO2-Äquivalente oder „CO2e“ umgerechnet. Das Ergebnis der Emissionsbilanz ist also nicht als direkte Kohlenstoffdioxid-Emission zu verstehen, sondern als eine Umrechnung in Vergleichswerte, basierend auf dem wichtigsten anthropogenen Treibhausgas, Kohlenstoffdioxid.

Für das Theater Regensburg ergibt sich daraus derzeit ein Emissionswert pro Saison von insgesamt 1.173,48 t CO2e bzw. 3,74 t CO2e für jede:n feste:n Mitarbeiter:in oder 7,10 kg CO2e pro verkauftem Ticket. Größte Emissionstreiber sind dabei die Bereiche Mobilität und Energie.

Begleitet wurde der Prozess vom Projektbüro WHAT IF für nachhaltige Kultur. Als ausgebildete Transformations- und Kulturmanagerinnen entwickeln die Gründerinnen Vera Hefele und Teresa Trunk individuelle Nachhaltigkeitsstrategien und Klimabilanzierungen für und mit Kulturbetrieben.

Vera Hefele (WHAT IF): „Mit der Erstellung der Klimabilanz hat das Theater Regensburg den Grundstein für einen strategischen Nachhaltigkeitsprozess gelegt. Jetzt können gezielt Reduktionshebel identifiziert und der Erfolg von umgesetzten Maßnahmen zukünftig auch quantitativ bewertet werden.“

Teresa Trunk (WHAT IF): „Die Bereiche Mobilität und Energie stehen als die größten Treiber der Bilanz dabei besonders im Fokus. Hier werden wir beginnen, gemeinsam mit den Mitarbeitenden Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Die Umstellung auf Ökostrom ist bereits ein wichtiger erster Schritt, aber das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft.“

Download der Klimabilanz des Theaters Regensburg