November 10, 2024

Neustart: Regierung blockiert – Kultur und Sport liefern

Foto: Pixabay

Jens Spahn hatte mit kostenfreien Schnelltests einen Vorstoß auf dem Weg zu mehr Lockerung gewagt, wurde aber sogleich von seiner Chefin zurückgepfiffen. 60 Prozent Sicherheit bei den Ergebnissen seien nicht genug, liest man in der Presse, soll die bald scheidende Kanzlerin gesagt haben. Wen wundert es da, wenn die Bürger Angst vor einem Impfstoff haben, dessen Wirksamkeit in den Medien mit 70 Prozent kleingeschrieben wird. Eine Wirksamkeit, die laut Angaben auf der Website des RKI, selbst Grippe-Impfstoffe bei älteren Erwachsenen kaum erreichen. Offenbar rechnet man hier mit einer Wirksamkeit von 41 bis 63 Prozent und hält das seit vielen Jahren für einen ausreichenden Schutz.

Veranstaltungen mit Hygiene- und Schutzmaßnahmen möglich

Während die Regierenden sich gegenseitig blockieren, haben 20 renommierte Experten und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen ein Konzept für den Neustart in Kultur und Sport vorgelegt. Unterstützung wurden sie durch mehr als 40 namhafte Einrichtungen und Organisationen aus den Bereichen Kultur und Sport. Darunter der Gasteig München, das Gewandhaus Orchester, das Theater Dortmund, der Deutsche Bühnenverein, der Deutsche Kulturrat, die Deutsche Oper Berlin, das Deutsche Theater Berlin, die Staatsoper unter den Linden und viele andere mehr.

Bis zu 40 Prozent Zuschauerauslastung und mehr

Das Fazit: Mit dem ausgearbeiteten Basiskonzept könnten Veranstaltungen mit einer Auslastung zwischen 25 und 40 Prozent wieder stattfinden. Mit weiterreichenden Maßnahmen wie fachärztlichen Hygienekonzepten und umfassenden Teststrategien könnten auch mehr Gäste und Zuschauer zulassen werden. Einen Link zur vollständigen Studie finden Sie unten.

Erneuter Beleg für Machbarkeit trotz Corona

Die Konzeption spannt einen Bogen von der Organisation allgemeiner Breitenveranstaltungen bis hin zu aufwändigen Spezialkonzepten für individuelle Veranstaltungen. Sämtliche Annahmen wurden, so der Bericht, unter Einbeziehung verschiedener dafür notwendiger Expertisen entwickelt. Das umfasst die Expertisen aus den Bereichen Infektionsmedizin, Raumlufttechnik, Veranstaltungsorganisation sowie Kultur- und Sportmanagement. Die Ergebnisse und Empfehlungen werden von bereits bestehenden wissenschaftlichen Untersuchungen untermauert. Dazu gehören u.a. die RESTART-19 Studie der Universitätsmedizin Halle (Saale) oder Studie des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts am Konzerthaus Dortmund.

360-Grad Risikoabwägung zum Schutz des Lebens

Der Ansatz stützt sich auf die Erkenntnis, dass Infektionen jeglicher Art nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden können. Dies entspricht nach Auffassung der Autoren der Realität in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens. Es gelte jedoch, eine Abwägung verschiedener Risikobereiche vorzunehmen und durch verantwortungsbewusste Entscheidungen Arbeitsplätze zu schützen. Darüber hinaus sollen durch den vorsichtigen Ansatz der emotionale, soziokulturelle und wirtschaftliche Totalverlust durch das Fehlen von Vorort-Zuschauern soweit wie möglich vermieden werden.

Aktuelle Studien zum Thema:

Schrittweise Rückkehr von Zuschauern und Gästen: Ein integrierter Ansatz für Kultur und Sport

Studie des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts am Konzerthaus Dortmund

Covid-19 Ansteckung über Aerosolpartikel – vergleichende Bewertung von Innenräumen hinsichtlich des situationsbedingten R-Wertes